Umgang mit Gefangenen in der Westsahara verurteilt

Umgang mit Gefangenen in der Westsahara verurteilt

Nairobi (epd). Menschenrechtsorganisationen haben die Freilassung von politischen Aktivisten in der Westsahara gefordert. 19 Männer würden seit zwölf Jahren ohne fairen Prozess in dem von Marokko besetzten Gebiet festgehalten, kritisierten Human Rights Watch und Amnesty International gemeinsam am Dienstag. Die Urteile, aufgrund derer die Inhaftierten weiter festgehalten würden, beruhten auf unter Folter erzwungener Geständnisse.

Die Aktivisten der sogenannten Gruppe Gdeim Izik hatten im Oktober 2010 ein Protestcamp organisiert, mit dem sie die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen in der Westsahara anprangerten. Als dieses am 8. November 2010 vom marokkanischen Militär aufgelöst wurde, kam es zu blutigen Auseinandersetzungen, bei denen Sicherheitskräfte und Zivilisten getötet wurden.

25 Männer, die bei den Protesten verhaftet wurden, wurden später angeklagt, unter anderem wegen Bildung einer kriminellen Bande und Beteiligung an Gewalt gegen Sicherheitskräfte „mit der Absicht zu töten“. Mehrere von ihnen sind Menschenrechtsaktivisten. Alle wurden verurteilt. Einer von ihnen ist auf der Flucht, zwei haben ihre Strafe verbüßt.

Seit 1976 hält Marokko große Teile des an Mauretanien und Algerien angrenzenden Gebiets besetzt. Nur wenige Gegenden sind Teil der unabhängigen Demokratischen Arabischen Republik Sahara, die international nicht anerkannt ist. „Die anhaltende Inhaftierung der Gruppe Gdeim Izik auf der Grundlage gefälschter Beweise zeigt, dass ein fairer Prozess für diejenigen, die sich der marokkanischen Herrschaft über die Westsahara widersetzen, ein Wunschtraum ist“, erklärte Amna Guellali von Amnesty International.