Zeitungsbericht: Mehr Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte

Zeitungsbericht: Mehr Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte

Osnabrück (epd). Bis Ende September hat es im laufenden Jahr in Deutschland 65 Anschläge auf Unterkünfte von Flüchtlingen gegeben. Damit sei die Gesamtzahl von 70 aus dem gesamten Vorjahr bereits fast erreicht, berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums zu einer Anfrage aus der Linksfraktion.

Trotz der aktuellen Entwicklung seien die Zahlen im Vergleich zu 2015 niedrig, als 1.047 Attacken gegen Flüchtlingsunterkünfte gezählt wurden. Seitdem sei die Zahl von Jahr zu Jahr gesunken. 2017 seien es noch 284 Anschläge, 2020 nur noch 84 solcher Straftaten, 2021 dann 70 gewesen.

Von Januar bis September dieses Jahres verzeichneten die Behörden dem Bericht zufolge zudem 711 Angriffe gegen Flüchtlinge außerhalb von Unterkünften. Das seien deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum mit 965 Vorfällen von Januar bis September.

Die meisten Straftaten hätten nach Erkenntnissen der Ermittler einen rechtsradikalen Hintergrund. Meist handele es sich um Sachbeschädigung, Schmierereien und Propaganda sowie Überfälle und Gewaltdelikte.

Die Linken-Abgeordnete Clara Bünger, die die Anfrage gestellt hatte, äußerte sich besorgt. Sie sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, in der politischen Diskussion würden durch rechte und konservative Politiker Ressentiments gegen Geflüchtete geschürt. „Kaum ein Tag vergeht momentan, an dem man nicht über Angriffe auf Geflüchtete oder Anschläge auf Geflüchtetenunterkünfte liest. Die Situation ist sehr gefährlich“, sagte sie.