Hannover (epd). Vor dem Weltklimagipfel (COP27), der am Sonntag im ägyptischen Scharm el Scheich beginnt, hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch die Bundesregierung aufgerufen, die schlechte Menschenrechtslage in Ägypten offen anzusprechen. „Die ägyptische Regierung könnte den COP-27-Vorsitz nutzen, um ein Bild der Offenheit und Toleranz zu vermitteln, obwohl die politische Unterdrückung unter der Regierung von Präsident Abdel Fattah al-Sisi eine der schlimmsten Menschenrechtskrisen des Landes seit Jahrzehnten verursacht hat“, warnte die Menschenrechtsexpertin der Nichtregierungsorganisation, Katharina Rall, im Gespräch mit dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag).
Rall forderte die Bundesregierung auf, zur Menschenrechtslage in Ägypten deutlich Stellung zu beziehen und den engen Zusammenhang der Wahrung der Menschenrechte mit den Klimaverhandlungen aufzuzeigen. Sie befürchte, dass die von den ägyptischen Behörden in den letzten Jahren verhängten strengen Restriktionen die Teilnahme von Journalisten, Aktivistinnen, Menschenrechtsverteidigern, Jugendgruppen und Vertretern indigener Völker an der COP27 behindern würden.