Ostbeauftragter Schneider: Krise sorgt im Osten für mehr Anspannung

Ostbeauftragter Schneider: Krise sorgt im Osten für mehr Anspannung

Berlin (epd). Die Energie- und Inflationskrise sorgt nach Einschätzung des Ostbeauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider, im Osten Deutschlands für eine größere Anspannung als im Westen. „Es gibt weniger finanzielle Reserven bei den Unternehmen, vor allem aber auch bei den Privatleuten“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Bei vielen sei „das Geld jetzt schon lange vor dem Monatsende alle“.

Vor allem bei Leuten, die im Niedriglohnsektor arbeiten, sei die Anspannung groß. „Und davon gibt es im Osten eben mehr“, sagte der SPD-Politiker.

„Was den Osten vielleicht unterscheidet: Selbst da, wo die Auftragsbücher voll sind, gibt es eine Angst, dass bald alles, was man sich gerade erst aufgebaut hat, weg sein könnte“, sagte Schneider. „In der Substanz ist es jetzt besser als in den 90er Jahren“, fügte der Erfurter Bundestagsabgeordnete aber hinzu. „Der Arbeitsmarkt war damals ein ganz anderer, heute ist die Nachfrage nach Arbeitskräften groß.“

Die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung gehen nach Schneiders Worten sehr weit. „Dennoch müssen wir uns bewusst machen: Die Krise wird Verwerfungen mit sich bringen“, sagte er. Wichtig sei daher eine Absicherung für untere und mittlere Einkommen.