Umweltministerium weist Lindners Fracking-Vorstoß zurück

Umweltministerium weist Lindners Fracking-Vorstoß zurück

Berlin (epd). Das Bundesumweltministerium hat den Vorstoß von FDP-Chef Christian Lindner zurückgewiesen, heimisches Schiefergas durch Fracking-Technologie zu fördern. „Fracking-Gas ist klimaschädlich, und seine Förderung schadet der Umwelt. Daher ist die Förderung in Deutschland aus gutem Grund verboten“, sagte ein Sprecher des von der Grünen-Politikerin Steffi Lemke geführten Ministeriums dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Montag).

Bundesfinanzminister Lindner hatte sich für einen schnellen Einstieg in die Förderung von heimischem Schiefergas durch das umstrittene Fracking ausgesprochen. „Wir haben in Deutschland erhebliche Gasvorkommen, die gewonnen werden können, ohne das Trinkwasser zu gefährden“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). Die Förderung sei seiner Ansicht nach auch unter ökologischen Voraussetzungen verantwortbar. „Es wäre eher nicht verantwortbar, aus ideologischen Festlegungen auf Fracking zu verzichten“, argumentierte er.

Lemkes Sprecher wies das zurück und führte aus: „Es würde im übrigen Jahre dauern, bis überhaupt eine Förderinfrastruktur für Fracking-Gas in Deutschland aufgebaut wäre. In derselben Zeit kommen wir beim Ausbau der erneuerbaren Energien einen großen Schritt voran.“ Das wisse auch die Energieindustrie und fokussiere in ihren Strategien längst auf solche Energien, die der Umwelt und dem Klima nicht schadeten.

Die FDP und Wirtschaftsvertreter haben sich angesichts der Energiekrise mehrfach dafür ausgesprochen, Fracking in Deutschland im großen Stil zu erlauben. Beim Fracking, englisch für „Aufbrechen“, wird Erdgas mithilfe von Chemikalien und Druck aus Gestein gefördert. Seit 2017 ist das sogenannte unkonventionelle Fracking bei der Erdgasgewinnung in Schiefer- und Kohleflözgestein in Deutschland verboten, unter anderem zum Schutz des Trinkwassers.