Herner Stadion wird zum Mahnmal für Opfer der Fußball-WM in Katar

Herner Stadion wird zum Mahnmal für Opfer der Fußball-WM in Katar

Herne (epd). Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Osnabrücker Aktionskünstler Volker-Johannes Trieb wollen am 20. November zum Auftakt der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ein Zeichen des Protests setzen. Dazu wird das Stadion am Schloss Strünkede in Herne in ein „Mahnmal für die gestorbenen Arbeiter“ verwandelt, wie die Arbeiterwohlfahrt am Donnerstag mitteilte. So solle der mehr als 15.000 Arbeitsmigranten gedacht werden, die auf den Baustellen der Fußballstadien in dem arabischen Wüsten-Emirat gestorben seien.

Insgesamt 6.500 sandgefüllte Stoff-Fußbälle auf dem Spielfeld und 20.000 Grabkerzen werden an die Gestorbenen erinnern. Die Fußbälle tragen das Zitat: „Weltgewissen, du bist ein Fleck der Schande“. Der Cellist Willem Schulz wird ein für die Verstorbenen komponiertes Requiem vortragen und die Band „Westwärts“ ihren Song „We say no!“ spielen. Auch Schweigeminuten am Mittelkreis und das Verlesen eines Manifestes sind geplant. Moderiert wird die Veranstaltung von dem Sportjournalisten Manfred Breuckmann.

Die Aktion ist nicht-öffentlich, kann aber ab 17 Uhr im Livestream auf der Facebook-Seite und dem Youtube-Kanal der AWO Westliches Westfalen verfolgt werden. „Die Fußballweltmeisterschaft hat viele tausend Menschen das Leben gekostet“, sagte Aktionskünstler Trieb. „Sie wurden wie Sklaven behandelt und sind an Hitze, Erschöpfung oder wegen fehlender Sicherheitsvorkehrungen gestorben. Der FIFA und der Regierung Katars warf er vor, “über Leichen gegangen" zu sein.