Zahl der Kinder in Heimen und Pflegefamilien sinkt

Zahl der Kinder in Heimen und Pflegefamilien sinkt

Wiesbaden (epd). Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in Deutschland in Heimen oder bei Pflegefamilien leben, sinkt. 2021 wohnten rund 122.700 junge Menschen zumindest vorübergehend in einem Heim und rund 87.300 in einer Pflegefamilie, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 6.700 weniger Kinder und Jugendliche als im Vorjahr (minus drei Prozent). Damit ist die Fallzahl das vierte Jahr in Folge gesunken.

In vier von fünf Fällen (80 Prozent) waren die außerhalb der eigenen Familie betreuten jungen Menschen minderjährig. In etwa jedem zweiten Fall waren sie unter 14 Jahren (49 Prozent). Ein Fünftel (20 Prozent) zählte zu den sogenannten „Careleavern“, waren also junge Erwachsene am Übergang in ein selbstständiges Leben.

Während jüngere Kinder bis zum Alter von zehn Jahren häufiger in Pflegefamilien betreut wurden, überwog ab dem elften Lebensjahr die Erziehung in einem Heim. Eine Heimerziehung dauerte im Durchschnitt 21 Monate, die Unterbringung in einer Pflegefamilie dagegen durchschnittlich mehr als vier Jahre (49 Monate). In jedem zweiten Fall waren die Eltern der jungen Menschen alleinerziehend (51 Prozent). Bei etwa einem Fünftel (19 Prozent) handelte es sich um Elternteile in neuer Partnerschaft und in bei 17 Prozent um zusammenlebende Elternpaare.