Hannover (epd). Das Internationale Rote Kreuz (ICRC) in Kiew hat die Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine scharf verurteilt. „Wir haben von Anfang an betont, dass zivile Infrastruktur nach dem humanitären Völkerrecht niemals Ziel militärischer Gewalt sein darf“, sagte der ICRC-Sprecher Achille Després aus Kiew dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Freitag). Die Nachfrage nach humanitärer Hilfe sei enorm. Dass seit Tagen die kritische Infrastruktur unter Beschuss stehe, verschärfe die Lage.
„Angesichts der immer neuen Angriffe sind wir sehr besorgt, dass dieser Winter für viele Menschen in der Ukraine sehr hart werden wird“, sagte Després. Viele Häuser seien schwer beschädigt und müssten schnell repariert werden. „Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, weil die Temperaturen bald sehr stark fallen und es in einigen Teilen des Landes bis zu minus 20 Grad kalt werden kann.“
Besonders groß ist beim Internationalen Roten Kreuz die Sorge um die Zivilisten in den Frontgebieten im Winter. „Wir haben große Sorgen, dass die Menschen keine funktionierenden Heizungsanlagen, keinen Zugang zu Wasser haben werden“, sagte Després.