UN-Hochkommissariat prangert Verbrechen gegen Migranten in Libyen an

UN-Hochkommissariat prangert Verbrechen gegen Migranten in Libyen an

Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat weit verbreitete und systematische Verbrechen gegen Migrantinnen und Migranten in Libyen angeprangert. Viele Migranten seien Opfer von willkürlichen Inhaftierungen, Folter, sexueller Gewalt, Verschleppungen, Erpressungen und anderen Menschenrechtsverletzungen, teilte das Hochkommissariat am Dienstag in Genf.

In einem neuen Bericht des Hochkommissariats heißt es, viele Betroffene akzeptierten angesichts der Gewalt und des Missbrauchs eine „unterstützte Rückkehr“ durch Libyen in ihr Heimatland. Allerdings geschehe diese Rückkehr oft unter Bedingungen, die möglicherweise nicht den Menschenrechtsgesetzen und internationalen Standards entsprächen.

Zudem seien die Herkunftsländer oft von Dürre und anderen Auswirkungen des Klimawandels, Umweltzerstörung, bewaffneten Konflikte und Verfolgung geprägt. Die amtierende UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Nada Al-Nashif, forderte Libyen und die beteiligten Staaten auf, sofort alle Verletzungen und Verstöße gegen die Rechte von Migranten zu beenden.

Seit 2015 seien mehr als 60.000 Migranten, die sich in Libyen aufhielten, in ihre Herkunftsländer in Afrika und Asien zurückgebracht worden. Das Krisenland Libyen ist für viele Migranten ein Zwischenziel auf dem Weg nach Europa, wo sie sich ein besseres Leben erhoffen. Von Libyens Küste aus stechen Schlepperboote mit Migranten in See.