Arbeiterwohlfahrt gegen Einmalzahlung bei Gaspreisbremse

Arbeiterwohlfahrt gegen Einmalzahlung bei Gaspreisbremse

Essen, Berlin (epd). Der Vorsitzende des Präsidiums des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Michael Groß, hat vor einer Einmalzahlung im Rahmen der geplanten Gaspreisbremse gewarnt. „Jetzt mit der Gießkanne Geld über Deutschland regnen zu lassen, führt dazu, dass Menschen, die gar keine Unterstützung brauchen, ebenfalls davon profitieren“, sagte er der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ, Montag). „Das ginge zu Lasten jener, die sich teure Energie wirklich nicht leisten können.“

Stattdessen warb Groß für eine Energie-Grundversorgung zu günstigen Preisen. „Für das, was zum Beispiel über einen Verbrauch von 80 Prozent des früheren durchschnittlichen Gasverbrauchs hinaus verbraucht wird, sollte ein Marktpreis verlangt werden, damit es Sparanreize für die Bürgerinnen und Bürger gibt“, erklärte er. „Die Haushalte, die wenig Energie verbrauchen, hätten von diesem Modell am meisten.“

Am Freitag hatte sich die Vorsitzende der Expertenkommission zur Gaspreisbremse und „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm für eine Einmalzahlung ausgesprochen. „Wichtig wird sein, einen hohen Sparanreiz zu erhalten. Bei einer Einmalzahlung wäre das ganz klar der Fall“, hatte sie den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe gesagt. „Einen viel geringeren Sparanreiz hätte man, würde man den Gaspreis um einen bestimmten Prozentsatz senken.“ Wenn man den Menschen eine Einmalzahlung zukommen lasse, hätten sie noch viel davon, weniger Gas zu verbrauchen.

Am Wochenende wollte die von der Bundesregierung eingesetzte „Unabhängige Kommission Erdgas und Wärme“ weiter über die konkrete Ausgestaltung der geplanten Gaspreisbremse beraten. Diese ist Teil eines von der Ampel-Koalition beschlossenen Abwehrschirms, für den bis zu 200 Milliarden Euro bereitgestellt werden sollen.