AfD-Demo in Berlin von Protesten begleitet

© Christoph Soeder/dpa
In Berlin demonstrierten am Samstag zahlreiche Anhänger:innen der AfD unter dem Motto "Energiesicherheit und Schutz vor Inflation - unser Land zuerst". Über tausend Menschen kamen zu einer Gegendemonstration zusammen.
"Unsere Alternative ist Solidarität"
AfD-Demo in Berlin von Protesten begleitet
Tausende Menschen zogen am Samstag an der Seite der AfD durch das Berliner Regierungsviertel, um gegen den Kurs der Bundesregierung zu demonstrieren. An vielen Orten hielten Protestierende dagegen. Sie waren aber deutlich weniger.

Zu ihrer Demo in Berlin gegen den Kurs der Bundesregierung in der Energiepolitik hat die AfD am Samstag nach Polizeiangaben rund 10.000 Menschen mobilisiert. Wie die Polizei mitteilte, verliefen der Aufzug sowie die Gegendemonstrationen mit rund 1.400 Teilnehmern weitgehend störungsfrei. Allerdings gab es auch Strafanzeigen, nachdem Teilnehmer der AfD-Demonstration unter anderem den Hitlergruß gezeigt hatten. Zudem habe es vereinzelte Blockadeversuche gegeben.

Die Demonstrationen hatten am Samstag das weiträumig abgesperrte Regierungsviertel in der Bundeshauptstadt dominiert. Gegen die Kundgebung der AfD unter dem Slogan "Unser Land zuerst" formierten sich in Hör- und Sichtweite zahlreiche Versammlungen, die von anderen Parteien, von Gewerkschaften, Kirchen und zivilgesellschaftlichen Gruppen unterstützt wurden.

Das Bündnis "Aufstehen gegen Rassismus" demonstrierte unter dem Titel "Unsere Alternative ist Solidarität" gegen den Aufzug der AfD. An mehreren Orten, unter anderem vor und neben dem Kanzleramt, in der Nähe des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma und am zum Bundestag gehörenden Paul-Löbe-Haus warnten sie vor Rechtsextremismus, Nationalismus und Populismus.

Die AfD hielt ihre Kundgebung direkt auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude ab, bevor sich der Demonstrationszug durch die Mitte Berlins bewegte. Teilnehmer schwenkten neben Deutschland- und AfD- auch Reichs- und Russlandflaggen. 1.900 Polizeibeamte waren nach Angaben einer Sprecherin im Einsatz. 400 Polizistinnen und Polizisten davon kamen demnach zur Unterstützung aus anderen Bundesländern.

Nach Verstößen wurden nach Angaben der Polizeisprecherin insgesamt 25 Strafanzeigen gefertigt, fünf davon wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen. Im Fall des gezeigten Hitlergrußes seien die beiden Demonstrationsteilenehmer - ein Mann und eine Frau - identifiziert worden. Weitere Anzeigen gab es den Angaben zufolge wegen Beleidigung, Raub und Körperverletzung. Schwere Verletzungen habe es nicht gegeben.

Wie die Polizei weiter mitteilte, gab es aus der AfD-Demonstration heraus auch einen Angriff auf ein Team von "Stern TV". Bis Sonntag habe aber noch keine Anzeige der Betroffenen vorgelegen, sagte die Sprecherin.