Dresden erinnert an islamistischen Angriff vor zwei Jahren

Dresden erinnert an islamistischen Angriff vor zwei Jahren

Dresden (epd). In Dresden ist am Dienstag an den islamistisch motivierten Messerangriff auf ein homosexuelles Paar vor zwei Jahren erinnert worden. Die Gedenkveranstaltung nahe dem Tatort in der Innenstadt stand unter dem Motto „Wir alle sind Dresden - Wir stehen zusammen“. Bei dem Angriff am 4. Oktober 2020 hatte der inzwischen zu lebenslanger Haft verurteilte Täter einen Mann aus Nordrhein-Westfalen getötet, der mit seinem Partner als Tourist Dresden besuchte.

Der Täter hatte die beiden Männer aus einer radikal-islamistischen Gesinnung heraus in der Dresdner Altstadt nahe der Frauenkirche niedergestochen. Eines der beiden Opfer starb an seinen schweren Verletzungen, der andere Mann überlebte schwerverletzt.

Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) rief dazu auf, nicht nachzulassen im Engagement für eine freiheitliche und vielfältige Gesellschaft. „Das sind wir auch den Opfern dieser schrecklichen Tat schuldig“, sagte sie. Der Anschlag vom 4. Oktober 2020 sei ein Angriff auf die offene und tolerante Stadtgesellschaft gewesen, auf eine pluralistische und freiheitlich-demokratische Grundordnung.

Das Oberlandesgericht hatte den Täter im Mai vergangenen Jahres wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. In der Gerichtsverhandlung hatte sich als Motiv die Ablehnung einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung herausgestellt, für die die beiden Männer aus Sicht des Täters standen. In Dresden soll in Erinnerung an den Angriff ein Gedenkort in künstlerischer Form entstehen.