Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte ist sehr besorgt über die Gewalt der Sicherheitskräfte gegen Protestierende mit vielen Verletzten und Toten in der Islamischen Republik Iran. Die iranischen Sicherheitskräfte hätten zeitweise mit scharfer Munition auf regierungskritische Demonstrationen geschossen, beklagte die Sprecherin des UN-Hochkommissariats, Ravina Shamdasani, am Dienstag in Genf.
Feuerwaffen dürften niemals eingesetzt werden, nur um eine Versammlung aufzulösen. Tausende Menschen hätten sich in den vergangenen Tagen im ganzen Land an Demonstrationen beteiligt. Die genaue Zahl der Opfer und Verhaftungen sei auch wegen der Beschränkungen der Telekommunikation schwer zu ermitteln. Die Beschränkungen von Festnetz- und Mobiltelefonen, des Internets und der sozialen Medienplattformen seien besorgniserregend.
Die Sprecherin beklagte auch, dass führende Politiker des Gottesstaates die Demonstranten verunglimpften. Die Proteste entwickelten sich nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, die am 13. September wegen Verstoß gegen die strengen iranischen Bekleidungsvorschriften für Frauen verhaftet wurde. Irans Behörden und Sicherheitskräfte gehen gegen Protestierende und Oppositionelle regelmäßig mit rücksichtsloser Härte vor.