Geschlechtergerechtigkeit: Schulze führt Quote für Projekte ein

Geschlechtergerechtigkeit: Schulze führt Quote für Projekte ein

Berlin (epd). Von Deutschland geförderte Projekte in Entwicklungsländern sollen künftig häufiger als bislang vom Gedanken der Geschlechtergerechtigkeit geprägt sein. Wie das Entwicklungsministerium am Dienstag in Berlin mitteilte, führt Ministerin Svenja Schulze (SPD) erstmals eine Quote ein. Bis 2025 sollen 93 Prozent aller neuen von ihrem Haus geförderten Projekte direkt oder zumindest mittelbar der Gleichstellung der Geschlechter dienen.

Acht Prozent der neuen Projekte sollen Geschlechtergerechtigkeit als Hauptziel verfolgen, hieß es. Dies sei eine Verdoppelung gegenüber der bisherigen Praxis. 85 Prozent der Projekte sollen Gleichberechtigung zumindest als Nebenziel verfolgen. Dieser Anteil liegt den Angaben zufolge derzeit bei 60 Prozent.

„Entwicklungspolitik kann nur erfolgreich sein, wenn Frauen Teil der Lösung sind“, erklärte Schulze anlässlich einer Tagung zur feministischen Entwicklungspolitik am Dienstag in Berlin. Starke Frauen führten zu stabileren und krisenfesteren Gesellschaften. „Wir wollen damit einem zentralen Menschenrecht zum Durchbruch verhelfen“, sagte Schulze. Das bedeute auch, diskriminierende Machtstrukturen, Normen und Rollenbilder zu hinterfragen und zu überwinden.

Schulze wird zudem auch ehrenamtliche Botschafterin der Bewegung „SheDecides“ (sie entscheidet). Sie setzt sich den Angaben nach dafür ein, dass Mädchen und Frauen selbstbestimmt über ihren Körper und Familienplanung entscheiden können, und unterstützt deswegen den Zugang zu Sexualaufklärung, professionell betreuten Geburten und sicheren Schwangerschaftsabbrüchen.