Energiepreise: Verbraucherschützer fordern Hilfen für Privathaushalte

Energiepreise: Verbraucherschützer fordern Hilfen für Privathaushalte

Berlin (epd). Angesichts steigender Energiepreise fordern die Verbraucherzentralen zusätzliche finanzielle Hilfen für einkommensschwache Haushalte. „Wir steuern im Winter auf eine dramatische Lage zu“, sagte die Chefin des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv), Ramona Pop, am Montag in Berlin. Es sei zu befürchten, dass viele Haushalte ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen könnten. Zudem seien einer Verbraucherumfrage zufolge nicht nur Menschen mit niedrigem Einkommen betroffen. „Die Krise frisst sich durch die Gesellschaftsschichten.“

Die Bundesregierung hat seit März mit Entlastungspaketen auf die steigenden Energiepreise reagiert. Zu den Maßnahmen gehören etwa eine Erhöhung der Steuerfreibeträge, eine Energiepreispauschale sowie ein Kinderbonus.

Doch die Maßnahmen genügen den Verbraucherschützern nicht. Es sei unverständlich, dass die Bundesregierung immer noch kein Sicherheitsnetz für Privathaushalte gespannt habe, sagte die Vorständin des Bundesverbandes laut Pressemitteilung von Montag. Pop begrüßte es indes, dass die Bundesregierung Strom- und Gassperren für Menschen, die ihre Rechnungen nicht begleichen können, verhindern wolle. Zugleich bekräftigte sie ihre Forderung nach einer wirksamen Deckelung der Gewinne von Energieunternehmen.

Einer Umfrage des Verbands zufolge rechnen knapp zwei Drittel der Verbraucher (64 Prozent) mit einer Gefährdung der Energieversorgung im Herbst und Winter aufgrund einer Mangellage. Rund drei Viertel der Befragten (76 Prozent) fürchten finanzielle Belastungen aufgrund der hohen Energiepreise. Die Menschen reagieren darauf mit Sparbemühungen vor allem beim Energieverbrauch (78 Prozent), bei Gastronomie-Besuchen (53 Prozent) oder beim Urlaub (50 Prozent). Als besorgniserregend wertet der Verband, dass rund ein Drittel angab, weniger Geld für Lebensmittel auszugeben.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte den Angaben zufolge im Auftrag des Bundesverbandes in der zweiten Augusthälfte 1.500 Personen im Alter ab 14 Jahren.