Berlin (epd). Die Mehrheit der Menschen in Deutschland würde ein Nachfolgeangebot für das 9-Euro-Ticket zum Preis von 29 Euro im Monat kaufen. Das ergab eine Online-Umfrage des Instituts Civey im Auftrag der Bürgerbewegung Campact, über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag/Print Montag) berichten. Von rund 2.500 Befragten sprachen sich 30,1 Prozent für ein Angebot von 29 Euro aus. 19,8 Prozent würden sogar 49 Euro für das Ticket zahlen. Sieben Prozent wären bereit, bis zu 69 Euro zu bezahlen. 43,1 Prozent erklärten dagegen, das Nahverkehrsangebot gar nicht nutzen zu wollen.
Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz wertete die Ergebnisse der Umfrage als einen Auftrag an Politik. „Die Verkehrsminister aus Bund und Ländern müssen jetzt alles daran setzen, ein attraktives und bezahlbares Anschlussticket zum 9-Euro-Ticket zu schaffen“, sagte er den Funke-Zeitungen. „Nur ein 29-Euro-Ticket bringt für die Menschen relevante Entlastung und lässt sie fürs Klima vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen.“ Ein monatliches 69-Euro-Ticket wäre nach Bautz Ansicht dagegen „ein Rohrkrepierer“. Davon würden nur Besserverdiener profitieren. „Einer jungen Familie, die jeden Cent dreimal umdreht, ist damit kaum geholfen.“
Die Ampelkoalition hat angekündigt, nach dem Erfolg des auf drei Monate befristeten 9-Euro-Tickets ein Nachfolgeangebot zu schaffen, das zwischen 49 und 69 Euro monatlich kosten soll. Das Thema soll bei der Verkehrsministerkonferenz am Montag beraten werden.