Caritas und Diakonie: Keine Kürzungen im sozialen Arbeitsmarkt

Caritas und Diakonie: Keine Kürzungen im sozialen Arbeitsmarkt

Berlin (epd). Mit Blick auf die Haushaltsberatungen im Bundestag haben der Catritasverband und die Diakonie die Regierung aufgefordert, die geplanten Kürzungen bei der Betreuung von Langzeitarbeitslosen zurückzunehmen. Den Jobcentern fehlten im kommenden Jahr rund 600 Millionen Euro für die Förderung und Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen, erklärten die Verbände am Donnerstag in Berlin. Sie forderten die Koalition außerdem auf, das Bürgergeld angesichts von Inflation und Preissteigerungen auf mehr als 500 Euro pro Monat zu erhöhen, wie es die Regierung im Zusammenhang mit dem dritten Entlastungspaket angekündigt hat.

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie sagte, eine nachhaltige Arbeitsförderung gebe es nicht zum Spartarif. Die Jobcenter müssten das nötige Geld erhalten, denn Investitionen in die Qualifikation zahlten sich aus: „Sie helfen dabei, dass Menschen dauerhaft im Arbeitsmarkt ankommen und sich nicht von Job zu Job hangeln müssen.“ Caritas-Chefin Eva Maria Welskop-Deffaa sagte, es sei richtig, dass die Bürgergeldreform stärker auf Qualifizierung setze. Dann müssten dafür aber auch die Mittel zur Verfügung stehen.

Im Haushalt von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sind für 2023 rund 600 Millionen Euro weniger für „Leistungen zur Eingliederung in Arbeit“ vorgesehen als in diesem Jahr. Darunter fällt auch der soziale Arbeitsmarkt mit Förderprogrammen, die eine mehrjährige intensive Betreuung von Langzeitarbeitslosen vorsehen, damit sie wieder im regulären Arbeitsmarkt Fuß fassen können.