Städtetag sieht Bundesländer bei Nahverkehrsticket in der Pflicht

Städtetag sieht Bundesländer bei Nahverkehrsticket in der Pflicht

Berlin (epd). Städtetagspräsident Markus Lewe (CDU) hat die Länder aufgefordert, das Angebot des Bundes anzunehmen und gemeinsam ein bundesweites Deutschland-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr auf den Weg zu bringen. Nach der Einigung in der Koalition müssten sich die Länder bewegen, sagte Lewe der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag).

Die Ampel-Koalition hat in ihrem am Sonntag vorgelegten dritten Entlastungspaket vereinbart, eine Nachfolge für das Ende August ausgelaufene 9-Euro-Ticket für den Regionalverkehr vorzusehen. Als Preisspanne werden 49 bis 69 Euro pro Monat genannt. Der Bund will dafür jährlich 1,5 Milliarden Euro zahlen. Voraussetzung für das Ticket sei, dass die Bundesländer mindestens den gleichen Betrag zur Verfügung stellen, heißt es in dem Beschlusspapier.

Städtetagspräsident Lewe forderte, die Finanzierung dürfe am Ende nicht bei den Städten hängenbleiben. „Und wir müssen gleichzeitig massiv in den öffentlichen Nahverkehr investieren. Wir gehen davon aus, dass die dafür benötigten Investitionsmittel weiter zur Verfügung stehen“, sagte der Oberbürgermeister von Münster.

Lewe begrüßte das Entlastungspaket der Bundesregierung im Grundsatz. Die beschlossene Kindergelderhöhung um 18 Euro sei angesichts der besonderen Belastungen der Familien indes zu gering. „Hier hätten wir uns deutlich mehr gewünscht“, sagte er.