Missbrauch: Aufarbeitungskommission hörte bislang 1.600 Betroffene an

Missbrauch: Aufarbeitungskommission hörte bislang 1.600 Betroffene an

Berlin (epd). Mehr als 2.200 Menschen haben sich in den vergangenen Jahren an die auf Bundesebene angesiedelte Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs gewendet. Wie die Kommission am Donnerstag in Berlin mitteilte, wurden rund 1.600 Gespräche mit Betroffenen geführt. 650 Betroffene sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen hätten sich schriftlich anvertraut.

Die Kommission erneuerte ihre Forderung nach einer Verstetigung ihrer Arbeit auf einer gesetzlichen Grundlage. Ihre Laufzeit endet den Angaben zufolge nach bisherigem Stand Ende 2023. Die 2016 gegründete Kommission, die bei der Missbrauchsbeauftragten angesiedelt ist, untersucht Ausmaß, Art und Folgen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Aus ihrer Analyse entwickelt sie Empfehlungen für die Politik.

In den vielen bislang geführten Gesprächen hätten Betroffene von sexualisierter Gewalt in allen Bereichen berichtet, in denen Kinder aufwachsen, unter anderem in der Familie, im sozialen Umfeld, der Schule, dem Sportverein oder Kirchen und religiösen Gemeinschaften, teilte die Kommission mit. Mit den vertraulichen Anhörungen soll ein geschützter Raum geschaffen werden, der das Berichten über Erfahrungen sexuellen Kindesmissbrauchs ermöglicht. Betroffene erlebten diese Gespräche als Unterstützung und wertvolle Erfahrung auf dem Weg ihrer persönlichen Aufarbeitung, hieß es.