Frankfurt a.M., Luanda (epd). In Angola bleibt der amtierende Präsident João Lourenço an der Staatsspitze. Bei den Wahlen vom vergangenen Mittwoch kam seine Partei MPLA auf rund 51 Prozent der Stimmen, wie die Wahlkommission CNE am Donnerstagabend nach der Auszählung fast aller Stimmen mitteilte. Damit ziehen 124 Abgeordnete der Partei in das Parlament mit insgesamt 220 Sitzen ein. Gemäß der Verfassung des südwestafrikanischen Landes wird der Spitzenkandidat der Partei mit den meisten Abgeordneten automatisch Staatspräsident.
Für Unita, die Partei von Lourenços Herausforderer Adalberto Costa Júnior, votierten laut Wahlkommission etwas mehr als 44 Prozent der Wahlberechtigten. Damit zieht die Partei mit 90 Abgeordneten ins Parlament ein. Beobachter hatten vor der Wahl ein enges Rennen zwischen den beiden Parteien vorausgesagt, die im Bürgerkrieg (1975-2002) Gegner waren. Laut Amnesty International gingen die Sicherheitskräfte in Angola in den vergangenen Jahren zunehmend mit Gewalt gegen Proteste vor.
Angola im Südwesten Afrikas ist reich an Erdöl- und Diamantenvorkommen. Trotz hoher Einnahmen lebt nach Angaben der Weltbank knapp die Hälfte der etwa 33 Millionen Einwohner in Armut. Das Land wurde im Jahr 1975 von Portugal unabhängig. Seitdem hat die MPLA die angolanische Politik ununterbrochen kontrolliert.