Frankfurt an der Oder (epd). Das massive Fischsterben in der Oder geht ersten Untersuchungen zufolge auf Giftstoffe zurück. Der Leiter der Umweltverwaltung im Kreis Märkisch-Oderland, Gregor Beyer, verwies am Freitagmorgen im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) auf inoffizielle Ergebnisse erster Analysen vom Donnerstagabend. Diese deuteten auf eine massive Belastung mit Quecksilber hin. Offizielle Ergebnisse wurden nach Beyers Worten im Verlaufe des Freitags erwartet.
Seit Dienstag wird am deutsch-polnischen Grenzfluss Oder ein massives Fischsterben beobachtet. Am Freitagmittag wollte sich Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) in Criewen im Nationalpark Unteres Odertal über die Situation informieren. Nach seinen Worten zeichnet sich ab, dass ein noch unbekannter, hochtoxischer Stoff die Oder durchläuft.
Anwohner wurden gebeten, weder im Fluss zu schwimmen noch Fische aus der Oder zu verzehren oder Tiere ans Wasser zu lassen. Außerdem hat Brandenburg die polnischen Behörden um Aufklärung gebeten und zur Aktivierung der üblichen Meldeketten aufgefordert.
Nach den Worten von Gregor Beyer von der lokalen Umweltverwaltung war am Freitagvormittag noch nicht klar, ob der Quecksilber-Eintrag die alleinige Ursache für das Fischsterben ist. Auch woher die Giftstoffe kommen, könne bisher nur spekuliert werden. Warnungen aus Polen über die offiziellen Kanäle habe es nicht gegeben. Berichtet worden sei aber von einer 30 Zentimeter hohen Wasserwelle in der Oder.