Paritätischer will bei konzertierter Aktion mit an den Tisch

Paritätischer will bei konzertierter Aktion mit an den Tisch
Der Paritätische Wohlfahrtsverband will bei der konzertierten Aktion gegen die hohe Inflation dabei sein. Andere Sozialverbände wollen das nicht, fordern aber einen Extra-Sozialgipfel.

Berlin (epd). Sozialverbände wollen an den Beratungen der sogenannten konzertierten Aktion beteiligt werden. In einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt, schrieb der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider, er rate dazu, den Kreis nicht auf Arbeitgeber, Gewerkschaften und Wissenschaftler zu beschränken, sondern auch Wohlfahrts- und Sozialverbände einzuladen.

Diese Verbände stünden für jene, die gerade nicht erwerbstätig sind und sich häufig in prekären Lebenssituationen befinden, begründete Schneider seine Forderung in dem Brief, über den zuerst das Portal „t-online“ (Donnerstag) berichtet hatte. Dies seien Millionen von Menschen, deren Sorgen und Interessen kompetent vorgebracht werden müssten. Die Verbände könnten ihre Perspektive und Know-how einbringen.

Scholz erteilte der Forderung allerdings am Donnerstag in seiner Sommerpressekonferenz in Berlin eine Absage. Er wolle die konzertierte Aktion in ihrer bisherigen Konstellation fortsetzen, sagte der Bundeskanzler. Denn dies bedeute „das Anknüpfen an eine der wichtigsten Kraftquellen des Landes“, nämlich an die Sozialpartnerschaft.

Bei der konzertierten Aktion beraten Vertreter von Regierung, Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden über die aktuell schwierige ökonomische Lage. Ein erstes Treffen gab es im Juli, das aber ohne Beschlüsse zu Ende ging. Eine zweite Sitzung ist für September geplant.

Nicht an der konzertierten Aktion teilnehmen will der Sozialverband VdK. Stattdessen wolle der VdK „einen Extra-Sozialgipfel mit dem Bundeskanzler und den anderen Wohlfahrts- und Sozialverbänden“, sagte Präsidentin Verena Bentele am Donnerstag dem epd. Bereits nach der ersten Sitzung der konzertierten Aktion hatte der Sozialverband Deutschland (SoVD) einen solchen Sozialgipfel gefordert.