Petition: Frauenrechte in Entwicklungszusammenarbeit stärken

Petition: Frauenrechte in Entwicklungszusammenarbeit stärken

Berlin (epd). Die Hilfsorganisation „Aktion gegen den Hunger“ hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, Frauenrechte in der Entwicklungszusammenarbeit zu stärken. Mehr als 10.000 Menschen haben einen entsprechenden Aufruf unterzeichnet, der am Donnerstag an Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) übergeben wurde, wie die Organisation in Berlin mitteilte. Die Stärkung von Frauenrechten weltweit sei ein Schlüssel im Kampf gegen den Hunger, sagte der Geschäftsführer von „Aktion gegen den Hunger“, Jan Sebastian Friedrich-Rust.

Mit der Petition mahnt die Organisation unter anderem an, Frauen aktiv in Ernährungs- und Landwirtschaftsprojekte einzubinden. Zudem müsse der Zugang der weiblichen Bevölkerung zu Land, Saatgut und Krediten gestärkt werden. Laut UN waren im vergangenen Jahr global 828 Millionen Menschen von Hunger betroffen. Der Hilfsorganisation zufolge ist das Risiko für Frauen und Mädchen dabei um 30 Prozent höher als für Männer. Geschäftsführer Friedrich-Rust forderte, mindestens 85 Prozent der Entwicklungsgelder für Programme einzuplanen, die Geschlechtergerechtigkeit fördern.

Entwicklungsministerin Schulze sagte, Armut und Hunger könnten ohne echte Gleichstellung nicht überwunden werden. Frauen und Mädchen seien nicht nur überproportional von Hunger betroffen, „sondern sie tragen in Entwicklungsländern maßgeblich zur landwirtschaftlichen Produktion, Vermarktung und Ernährungssicherung bei“. Die SPD-Politikerin hatte bereits nach ihrem Amtsantritt angekündigt, eine feministische Entwicklungspolitik zu einem ihrer Schwerpunkte zu machen. Man arbeite mit Hochdruck daran, „diesen Ansatz weiter mit Leben zu füllen und schon bald konkrete und ambitionierte Zielvorgaben vorstellen zu können“, sagte sie.