Paritätischer: Lindners Pläne sozial ungerecht

Paritätischer: Lindners Pläne sozial ungerecht

Berlin (epd). Der Paritätische Wohlfahrtsverband lehnt die Steuerentlastungspläne von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) als sozial ungerecht ab. „Von einem höheren Grundfreibetrag profitieren Reiche deutlich stärker als Niedrigeinkommensbezieher“, sagte Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, am Dienstag in Berlin. Das würde die Einkommensungleichheit in Deutschland noch vergrößern.

Die von Lindner angekündigte Erhöhung des Kindergelds sei hingegen richtig, reiche aber nicht aus, kritisierte der Paritätische. Statt der geplanten 8 auf dann 227 Euro halte der Verband eine Erhöhung um mindestens zehn Prozent für notwendig, also um 22 Euro.

Am Montag hatte „Der Spiegel“ berichtet, dass Lindner ein Entlastungspaket in Höhe von gut zehn Milliarden Euro im nächsten und um rund vier Milliarden Euro im übernächsten Jahr plant. Dem Bericht zufolge soll der Grundfreibetrag, der das Existenzminimum eines Erwachsenen steuerfrei stellt, im kommenden Jahr von 10.347 auf 10.633 und im Jahr darauf auf 10.933 Euro steigen. Der Spitzensteuersatz soll ab dem kommenden Jahr erst ab 61.972 Euro und im Jahr darauf ab 63.521 Euro greifen. Derzeit sind es 58.597 Euro.