Kita-Träger: Bundesfinanzierung für Sprachförderung muss bleiben

Kita-Träger: Bundesfinanzierung für Sprachförderung muss bleiben

Berlin (epd). Die Beendigung des Sprach-Kita-Programms der Bundesregierung stößt auf Protest. In einem Offenen Brief an die Bundesregierung, die Kultusministerkonferenz und die Jugend- und Familienministerkonferenz fordern Kita-Träger, der Deutsche Städte- und Gemeindebund und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft den Bund auf, die Sprachförderung in Kindertagesstätten dauerhaft abzusichern. Über den Brief, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt, hatten zuerst die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichtet.

Anders als im Koalitionsvertrag angekündigt, werde das erfolgreiche Förderprogramm zum Ende des Jahres auslaufen, kritisieren die Verbände. Insbesondere Kinder aus Familien mit Migrationsgeschichte würden dadurch ab 2023 schlechter gestellt und in ihren Bildungschancen benachteiligt.

Dem Städte- und Gemeindebund zufolge, der zu den Unterzeichnern des Offenen Briefes gehört, stellt der Bund in diesem Jahr letztmals rund 240 Millionen Euro zur Verfügung, die direkt an die Sprach-Kitas gehen. Eine Sprecherin sagte dem epd, Städte und Gemeinden erwarteten vom Bund statt einer Beendigung „eine dauerhafte Finanzierung“ des Programms, das in der Praxis sehr gut angenommen worden sei.

Der Bund unterstützt seit inzwischen elf Jahren mit Modellprogrammen die Sprachförderung von Kindern, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen. Das Bundesfamilienministerium hatte den Kita-Trägern Mitte Juli mitgeteilt, dass im Haushaltsentwurf für 2023 keine Mittel für die Fortsetzung des Sprach-Kita-Programms mehr vorgesehen sind und die Sprachförderung als Daueraufgabe in die Zuständigkeit der Bundesländer übergeben werden müsse. Nach Angaben des Ministeriums reichten die bisher gewährten Bundesmittel für 7.500 Halbtagsstellen für zusätzliche Fachkräfte zur Sprachförderung in 6.900 Kitas, womit rund eine halbe Million Kinder erreicht worden seien.