NRW-Verkehrsminister für Beschneidung des Dienstwagenprivilegs

NRW-Verkehrsminister für Beschneidung des Dienstwagenprivilegs

Düsseldorf (epd). Zur Finanzierung einer Nachfolgelösung für das Neun-Euro-Ticket schlägt der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) vor, dass die Bundesregierung das sogenannte Dienstwagenprivileg beschneidet. „Derzeit subventionieren wir schwere Spritschlucker, die das Klima belasten, weil Unternehmer Fahrzeugkosten in unbegrenzter Höhe als Betriebsausgaben geltend machen können“, sagte Krischer der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Das muss sich in Zukunft am CO2-Ausstoß orientieren.“

„Dass der Manager seinen Porsche steuerlich gefördert bekommt von der Krankenschwester, die mit dem Polo zur Arbeit fährt, ist auch sozial eine himmelschreiende Ungerechtigkeit“, sagte der Minister weiter. Er kritisierte das System als eine deutsche Sonderregelung:  „Das gibt es in keinem anderen Land der Welt.“

Über ein Nachfolgemodell für das Neun-Euro-Ticket laufen derzeit Gespräche zwischen dem Bund und den Verkehrsministern der Bundesländer. „Es muss eine gemeinsame Lösung geben“, betonte Krischer. „Denn nur von Berlin aus wird man das finanzieren können.“ Wichtig sei für ihn vor allem, dass es möglichst übergangslos mit einem neuen Angebot weitergehe, unterstrich der Grünen-Politiker. „Dass nicht die Situation eintritt: Es war eine Party, und dann ist Schluss. Dann haben wir es wieder mit diesen furchtbaren Tarifgebieten zu tun, und man steht vorm Automaten und weiß nicht, welches Ticket man ziehen soll.“