Weimar (epd). Unweit des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar haben Unbekannte sieben sogenannte „Bäume der Erinnerung“ gefällt. Der Angriff auf das Gedenkprojekt habe sich neben der Bahntrasse zwischen der Stadt Weimar und dem Bahnhof Buchenwald ereignet, teilte die Gedenkstätten-Stiftung am Donnerstag in Weimar. Einer der sieben Bäume erinnerte an das Schicksal der im Konzentrationslager ermordeten Kinder, die anderen seien seit 2015 von Hinterbliebenen und Freunden einzelner Häftlinge gepflanzt worden.
Die Tat habe sich im Laufe dieser Woche ereignet. Erst am Montag sei die frei zugängliche Lichtung auf dem Ettersberg von einem Mitarbeiter der Gedenkstätte besucht worden. Hier seien alle mehr als mannshohen „Bäume der Erinnerung“ abgesägt worden. Die Tat habe vermutlich dem Ort als solchem und nicht den konkret auf den Hinweistafeln benannten Personen gegolten. Bei der Weimarer Polizei sei unmittelbar nach der Entdeckung der Tat Anzeige gestellt worden.
„Wir sind entsetzt über den gezielten Angriff auf das Gedenken“, erklärte die Gedenkstätten-Stiftung Buchenwald und Mittelbau-Dora auf Twitter. Auch eine Hinweistafel zu Aschegräbern von KZ-Opfern sei beschädigt worden sei.
Das Konzentrationslager Buchenwald wurde zwischen 1937 und 1945 als Haftstätte zur Zwangsarbeit betrieben. Insgesamt 280.000 Menschen wurden hier unter unmenschlichen Bedingungen gequält und gefoltert. Rund 56.000 Opfer starben an Hunger, Erschöpfung oder wurden ermordet.