Landkreistag gegen Anschlussregelung für 9-Euro-Ticket

Landkreistag gegen Anschlussregelung für 9-Euro-Ticket

Berlin (epd). Das auf drei Monate begrenzte 9-Euro-Ticket sollte nach Ansicht des Deutschen Landkreistages nicht länger angeboten werden. „Damit ist viel staatliches Geld verbrannt worden, das wirkungsvoller hätte in Taktung und Ausstattung investiert werden können“, sagte Landkreistagspräsident Reinhard Sager (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (CDU). Der Städte- und Gemeindebund indes wünscht sich eine Nachfolgeregelung, und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will dazu das Gespräch mit den Bundesländern suchen.

Noch bis Ende August können Bahnreisende für neun Euro im Monat den Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen. Die Finanzierung des verbilligten Tickets ist Teil der Entlastungspakete des Bundes als Reaktion auf drastische Preissteigerungen in nahezu allen Lebensbereichen.

Sager sagte, die 2,5 Milliarden Euro zur Finanzierung des Tickets fehlen der öffentlichen Hand nun an anderer Stelle. Dagegen argumentierte für den Städte- und Gemeindebund deren Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg in den Funke-Zeitungen, die Menschen hätten ein großes Interesse, ohne Tarifdschungel Busse und Bahnen in ganz Deutschland zu nutzen. Das zeigten auch die Erfahrungen des 9-Euro-Tickets. Allerdings müsse der Bund auch seine Anstrengungen für einen besseren Ausbau von Bussen und Bahnlinien vorantreiben. „Die bisherigen Mittel reichen leider nicht“, sagte Landsberg.

Minister Wissing nannte das 9-Euro-Ticket einen großen Erfolgt, er freue sich über die vielen Vorschläge zu einem möglichen Anschluss-Ticket. „Wir werden all das genau prüfen und evaluieren, auch eigene Modelle durchrechnen und mit den Ländern beraten“, sagte der FDP-Politiker den Funke-Zeitungen: „Wir müssen uns genau anschauen, zu welchem Preis man ein solches Ticket deutschlandweit anbieten könnte.“

Ziel sei es, „den Tarif-Dschungel zu beseitigen und das ÖPNV-Angebot für die Bürgerinnen und Bürger möglichst einfach und attraktiv zu gestalten“. Am Ende müsse es „natürlich auch in die Haushalte der Länder und des Bundes passen“.