Studie: Inflation trifft ärmere Familien besonders stark

Studie: Inflation trifft ärmere Familien besonders stark

Düsseldorf (epd). Trotz der im Juni leicht gesunkenen Inflationsrate sind nach Erkenntnissen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung Familien mit geringem Einkommen nach wie vor am stärksten vom Preisanstieg betroffen. Für sie habe die Teuerung im Juni bei 8,5 Prozent gelegen, teilte das Institut am Freitag in Düsseldorf mit. Für alle Haushalte stiegen die Preise im Juni im Durchschnitt um 7,6 Prozent.

Am wenigsten sind dem Inflationsmonitor des IMK zufolge Alleinlebende mit hohem Einkommen betroffen. Ihr repräsentativer Warenkorb sei nur um 6,3 Prozent teurer geworden. Die Ungleichbelastung sei vor allem die Folge davon, dass Energie und Nahrungsmittel zu den besonders starken Preistreibern gehören. „Diese wirken sich besonders stark bei Haushalten mit geringem Einkommen aus“, heißt es im Inflationsmonitor. Sie hätten kaum Spielräume, das Konsumniveau durch den Rückgriff auf Erspartes aufrechtzuerhalten.

Das 9-Euro-Ticket habe andererseits Haushalte mit geringem Einkommen entlastet. „Das 9-Euro-Ticket und die verringerte Energiesteuer auf Kraftstoffe haben verhindert, dass die merklich stärker steigenden Preise für Haushaltsenergie und Nahrungsmittel die Inflation im Juni weiter nach oben getrieben haben“, schreibt Studienautorin Silke Tober.

Für den monatlich aktualisierten Inflationsmonitor hat das IMK für neun unterschiedliche Haushaltstypen Konsummuster errechnet. Es griff dabei auf Daten des Statistischen Bundesamts zurück.