Mali: 49 Soldaten aus Elfenbeinküste festgenommen

Mali: 49 Soldaten aus Elfenbeinküste festgenommen

Frankfurt a.M., Bamako (epd). In Mali sind am Sonntag 49 Soldaten aus der Elfenbeinküste, die den UN-Blauhelmeinsatz in dem westafrikanischen Land unterstützen sollten, festgenommen worden. Ein Regierungssprecher erklärte in einer am späten Montagabend im staatlichen Fernsehen verlesenen Erklärung, dass die Militärs sich illegal auf malischem Territorium aufgehalten hätten und als Söldner betrachtet würden. Die Festnahmen dürften für weitere Spannungen zwischen der malischen Militärregierung und den Vereinten Nationen sowie den westafrikanischen Partnerländern sorgen.

Laut dem Regierungssprecher landeten die Soldaten aus der Elfenbeinküste am Sonntagmittag in zwei Flugzeugen in der malischen Hauptstadt Bamako. Dort seien sie von Sicherheitskräften festgehalten und entwaffnet worden. Der Fall sei an die zuständigen Justizbehörden weitergeleitet worden.

Der Schritt dürfte das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen den UN und der malischen Militärregierung weiter verschärfen. Wie der Sprecher für die UN-Mission Minusma, Olivier Salgado, mitteilte, sollten die Soldaten aus der Elfenbeinküste die Blauhelmmission unterstützen. Sie zählten zwar nicht zum Kontingent der Blauhelme, seien aber zur logistischen Unterstützung der UN-Truppen im Land. Das sei „gängige Praxis“ bei Friedensmissionen. Nach ihren Informationen seien auch die malischen Behörden darüber informiert worden.

Die Blauhelmmission Minusma, an der auch die Bundeswehr beteiligt ist, ist seit 2013 in dem Sahel-Staat, der seit Jahren von Konflikten erschüttert wird. Seit zwei aufeinanderfolgenden Militärputschen in den vergangenen zwei Jahren wurden die politischen Rahmenbedingungen des Einsatzes immer komplizierter. Zuletzt schränkte die Militärregierung die Bewegungsfreiheit von Blauhelmsoldaten immer wieder ein. Auch Berichte über Menschenrechtsverletzungen der malischen Armee und die Präsenz russischer Söldner der Kreml-nahen Wagner-Gruppe sorgten für Unmut.

Mit mehr als 270 Toten zählt Minusma zu den derzeit gefährlichsten Friedensmissionen der Vereinten Nationen. Die Elfenbeinküste stellt nach UN-Angaben mehr als 800 Soldatinnen und Soldaten und ist damit einer der wichtigsten Truppensteller für den Einsatz.