Schulze: Putin nutzt Hunger als Kriegswaffe

Schulze: Putin nutzt Hunger als Kriegswaffe

Berlin (epd). Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeworfen, die Versorgung mit Nahrungsmitteln im Ukraine-Konflikt für strategische Zwecke zu unterbinden. „Man sieht, dass Putin Hunger als Kriegswaffe nutzt, dass er ganz bewusst die Häfen in der Ukraine bombardiert, so dass der Weizen nicht ausgeliefert werden kann“, sagte sie am Dienstag im RBB-Inforadio.

Um die aktuelle Hungerkrise zu bekämpfen, brauche die Welthungerhilfe mehr Geld, betonte Schulze vor dem Hintergrund des am Dienstag veröffentlichten Jahresberichts der Hilfsorganisation: „Deutschland ist da vorangegangen, wir zahlen sehr viel, aber dem müssen sich noch mehr anschließen.“ Überdies müssten die Hilfen besser koordiniert werden.

Mit Blick auf die Abhängigkeit zahlreicher Länder von Weizenlieferungen unter anderem aus der Ukraine forderte die Entwicklungsministerin Veränderungen der Agrarsysteme. Vor Ort müsse wieder mehr lokales Getreide angepflanzt werden. Langfristig müsse es gelingen, Länder, die bei der Versorgung auf Hilfen angewiesen seien, unabhängiger zu machen, sagte Schulze: „Deswegen helfen wir nicht nur akut mit Lebensmitteln, sondern wir helfen auch, dass die Länder sich besser selber helfen können.“