Gaskrise: Linken-Chef Schirdewan kritisiert "Verzichtspropaganda"

Gaskrise: Linken-Chef Schirdewan kritisiert "Verzichtspropaganda"

Berlin (epd). Linken-Chef Martin Schirdewan hat sich gegen Appelle der Bundesregierung gewandt, angesichts der Gaskrise den privaten Energieverbrauch einzuschränken. „Ich rate den Leuten, nicht auf die Verzichtspropaganda hereinzufallen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). „Es kann nicht darum gehen, weniger zu heizen oder kälter zu duschen.“

Stattdessen forderte Schirdewan eine gezielte Unterstützung einkommensschwacher Haushalte. Diese sollten einen „sozialen Klimabonus“ bekommen, der bei einem Grundbetrag von 125 Euro im Monat liege und für jedes weitere Haushaltsmitglied um 50 Euro aufgestockt werde. Außerdem sprach er sich für eine Deckelung der Energiepreise aus, „damit die Leute im nächsten Winter noch heizen und Fernsehen gucken können“.

Zur Finanzierung schlug der neue Parteichef eine Übergewinnsteuer vor: „Wir müssen bei den Ölmultis und Gaskonzernen die Krisenprofite abschöpfen. Das machen selbst neoliberale Länder wie Großbritannien.“