IG-Metall-Chef senkt Erwartungen an konzertierte Aktion

IG-Metall-Chef senkt Erwartungen an konzertierte Aktion

Berlin (epd). IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hat keine hohen Erwartungen an die konzertierte Aktion gegen Inflation an diesem Montag im Bundeskanzleramt. „Wenn wir zu einem Grundverständnis für die jeweils andere Seite kommen würden, wäre das schon viel wert“, sagte Hofmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) vor dem Spitzentreffen von Gewerkschaften, Wirtschaftsverbänden und Regierung. „Ich möchte die Erwartungshaltung an dieses erste Treffen allerdings nicht zu hoch legen.“

Gleichwohl sei es wichtig, in den Austausch zu kommen und über Risikoszenarien und Reaktionen darauf zu diskutieren. Eine klare Absage erteilte der IG-Metall-Chef einer Lohnmoderation durch die Ampel-Koalition. „Ob die Tariferhöhung über eine Einmalzahlung oder eine Tabellenerhöhung zwischen den Tarifparteien verhandelt wird - das sollte man aber denen überlassen, die am Verhandlungstisch sitzen. Wir brauchen keine Ratschläge für tarifpolitisches Handeln“, sagte Hofmann. Gut sei, wenn es der Gesetzgeber ermögliche, dass bei den Beschäftigten mehr Netto vom Brutto bleibe.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und weitere Vertreter der Bundesregierung beraten am Montag mit Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden über mögliche Reaktionen auf die hohe Inflationsrate. Hohe Preissteigerungen insbesondere bei Energie und Nahrungsmitteln stellten ein ernstes soziales und wirtschaftliches Problem dar, erklärte das Kanzleramt vor der konzertierten Aktion.