Osnabrück, Hannover (epd). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fordert für den Erhalt der Artenvielfalt eine gezieltere Nutzung digitaler Technik in Landwirtschaft und Naturschutz. Der Rückgang der Pflanzenarten in der Agrarlandschaft sei dramatisch, eine Trendwende dringend notwendig, sagte Maximilian Hempel, DBU-Abteilungsleiter Umweltforschung und Naturschutz, am Donnerstag beim Deutschen Naturschutztag in Hannover.
Einer aktuellen Studie des Digitalverbandes Bitkom zufolge nutzen 79 Prozent der befragten Landwirtinnen und Landwirte mindestens ein digitales Verfahren. Als den größten Vorteil sehen demnach 64 Prozent der Befragten die Zeitersparnis. „Doch bei allem Fortschritt für Effizienz und ökonomische Vorteile geht es jetzt darum, die Digitalisierung auch für mehr Nachhaltigkeit zu nutzen“, betonte Hempel.
So könne etwa die Beschaffenheit von Böden mithilfe von Sensoren und Satelliten in Echtzeit analysiert werden. Ebenso sei es möglich, Tierpopulationen mit Drohnen und Wärmebildkameras zu erfassen oder Naturschutzmaßnahmen über Smartphone-Anwendungen zu erfassen und zu kontrollieren, erläuterte Hempel.
Reinhard Stock, Fachreferent des DBU-Referats Naturschutz, forderte Naturschützer und Landwirte auf, gemeinsam regionale Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen. Erste Beispiele existierten bereits. In einem Vorzeige-Vorhaben seien Wiesen und Weiden gezielt so bewirtschaftet worden, dass Lebensraum für mehr Tier- und Pflanzenarten entstanden sei. Durch verbindende Landschaftselemente wie Deiche, Dämme und Wegränder seien diese artenreichen Inseln zu einem größeren Lebensraum vernetzt worden, in dem sich Pflanzen- und Tierarten ausbreiten können.