Kinderschutzbund befürwortet Selbstbestimmungsgesetz

Kinderschutzbund befürwortet Selbstbestimmungsgesetz

Hannover (epd). Der Kinderschutzbund befürwortet die Pläne der Ampel-Koalition, das Transsexuellengesetz durch ein Selbstbestimmungsgesetz zu ersetzen. Sein Verband begrüße das Vorhaben der Bundesregierung, eine diskriminierungsfreie Änderung des Geschlechtseintrags per Selbstauskunft möglich zu machen, sagte Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Die eigene Unsicherheit über die Geschlechtszugehörigkeit und die Konfrontation mit anderen beeinträchtige Kinder und Jugendliche.

Daraus ergäben sich teils drastische Folgen, sagte Hilgers. „Diese Gemengelage kann hohe psychische Belastungen erzeugen und führt in einigen Fällen sogar zum Suizid.“ Er sprach sich dafür aus, auch Jugendlichen ab dem 14. Lebensjahr eine selbstbestimmte Entscheidung über ihre Geschlechtszugehörigkeit zu ermöglichen. Dass Jugendliche künftig verstärkt aus einer allgemeinen Unsicherheit heraus ihren Geschlechtseintrag anpassen lassen, erwarte er hingegen nicht.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) wollen an diesem Donnerstag Eckpunkte für ein Selbstbestimmungsgesetz vorstellen. Das Transsexuellengesetz soll nach dem Willen der Ampel-Koalition abgeschafft und durch ein solches Gesetz ersetzt werden. Dem Koalitionsvertrag zufolge soll eine Änderung des Geschlechtseintrags beim Standesamt dann grundsätzlich per Selbstauskunft möglich werden.

Der Deutsche Frauenrat sprach sich ebenfalls für das Recht auf Selbstbestimmung aus. „Wir sind überzeugt davon, dass das Recht auf Selbstbestimmung ein Gewinn für die ganze Gesellschaft ist, ein Schritt hin zu mehr Freiheit, Vielfalt und Inklusion“, sagte die Vorsitzende Beate von Miquel dem RND.