Müttergenesungswerk: Kurkliniken brauchen weiterhin Unterstützung

Müttergenesungswerk: Kurkliniken brauchen weiterhin Unterstützung

Berlin (epd). Das Müttergenesungswerk (MGW) fordert mehr Unterstützung für die Kurkliniken. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie seien noch nicht verkraftet und die Zukunft durch steigende Kosten ungewiss, erklärte MGW-Geschäftsführerin Yvonne Bovermann am Dienstag in Berlin. Es könne keine Entwarnung gegeben werden. Insbesondere die Sommermonate seien kritisch, weil Anfang Juli die Corona-Zuschläge wegfielen. Die Kliniken bekommen bisher eine Erstattung von 50 Prozent für nicht belegte Plätze und Zuschläge für Hygienemaßnahmen und Corona-Tests.

Trotz hoher Nachfrage seien die Kliniken nicht voll belegt, da wegen Corona-Erkrankungen immer wieder Absagen und Abreisen zu verkraften seien. Wenn auch nur eine Klinik geschlossen werden müsse, sei dies angesichts der hohen Belastungen von Familien in der Corona-Pandemie „ein sehr negatives Signal“, sagte Bovermann. Den Angaben zufolge haben im vergangenen Jahr etwa 42.000 Mütter und 2.000 Väter Eltern-Kind-Kuren in den rund 70 vom Müttergenesungswerk anerkannten gemeinnützigen Kliniken gemacht.

Die Finanzierung von Eltern-Kind-Kuren macht im Budget der Krankenkassen nur einen minimalen Anteil von 0,16 Prozent aus. Vergleichsweise niedrige Tagessätze von etwa 80 Euro sind nach Angaben des MGW ein Grund dafür, dass Kliniken in Schwierigkeiten geraten, wenn die Kosten steigen. Gegenwärtig sorgten neben den Pandemie-Ausgaben die steigenden Preise für Lebensmittel und Energie für Druck. Zugleich sei die Nachfrage nach Kurplätzen um 30 Prozent gestiegen. Die Wartezeit auf einen Kurplatz beträgt inzwischen bis zu einem Jahr.