Tausende Teilnehmer bei Lausitz-Kirchentag

Tausende Teilnehmer bei Lausitz-Kirchentag
Tausende Menschen hat es am Wochenende in die Lausitz gezogen. In Görlitz wurde der erste Kirchentag der Region gefeiert. Im Mittelpunkt: die Suche nach Wegen in die Zukunft.

Görlitz (epd). Mehr als 15.000 Menschen haben am Wochenende an den zahlreichen Veranstaltungen des evangelischen Lausitz-Kirchentages in Görlitz teilgenommen. Die Veranstalter sprachen am Sonntag zum Abschluss von einem „Fest voller Ausstrahlungskraft“ und einem bunten Zeugnis des Glaubens und der Vielfalt von Kirche.

Insgesamt standen rund 150 Veranstaltungen auf dem Programm. Das Motto lautete „Von Wegen“. Themen waren unter anderem der Strukturwandel in der vom Braunkohleabbau geprägten Lausitz. Zu den Podiumsteilnehmern gehörten auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und die Chefin der brandenburgischen Staatskanzlei, Kathrin Schneider (SPD).

Organisiert wurde der erste Kirchentag für die Landesgrenzen überschreitende Region von Christen aus der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen. Die Schirmherrschaft hatten Kretschmer und der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) übernommen.

Die Görlitzer Generalsuperintendentin Theresa Rinecker zog zum Ende ein positives Fazit: „Wir haben das Motto 'Von Wegen“ mit Leben gefüllt." Der Kirchentag sei geprägt gewesen von Dialog und der Suche nach Frieden und Gerechtigkeit. Angaben über die Anzahl der Dauerteilnehmerinnen und -teilnehmer wurden nicht gemacht, da eine Anmeldung zum Kirchentag nicht erforderlich war.

EKBO-Bischof Christian Stäblein rief zur Eröffnung am Samstag auf dem Görlitzer Obermarkt dazu auf, angesichts des Ukraine-Krieges in den Friedensbemühungen nicht nachzulassen: „Nichts brauchen wir mehr in diesen Tagen in Europa als Zeichen des Friedens.“ In der Lausitz könne man erleben, wie Frieden über Grenzen hinweg wachsen könne. So sei die Grenze zu Polen zu einer Brücke geworden. Mit Blick auf den anstehenden Strukturwandel und Ausstieg aus dem Braunkohleabbau sagte er, die Lausitz sei Vorbild für das Lernen aus Veränderungen. Die Region sei ein „Modell für Transformation“. Hier zeige sich, wie die Menschen Neues entwickeln und neu aufbrechen könnten.

In der Görlitzer Altstadt herrschte reges Treiben. Es gab Konzerte sowie Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche im Stadtpark. Außerdem wurde zu Gottesdiensten und Tagesgebeten eingeladen.

Kretschmer, selbst evangelischer Christ und gebürtiger Görlitzer, bezeichnete Sachsen als ein Land der Religionsfreiheit. Dabei gehe es um Freiheit zu und nicht um Freiheit von Religion, denn diese bereichere die Gesellschaft. Der sächsische Bischof Tobias Bilz rief am Sonntag zum Abschluss bei dem vom MDR-Hörfunk übertragenen Open-Air-Gottesdienst dazu auf, Kirche als „Ermutigungsgemeinschaft“ zu begreifen. Christen und Christinnen seien zwar nicht klüger als andere: „Aber wir kennen die Kraft der Gemeinschaft“ und „wir vertrauen der Inspiration des Heiligen Geistes“, so Bilz.