Welthungerhilfe fordert von G7-Staaten zusätzliche Milliarden

Welthungerhilfe fordert von G7-Staaten zusätzliche Milliarden

Osnabrück (epd). Im Vorfeld des am Sonntag beginnenden G7-Gipfels im bayerischen Schloss Elmau fordert die Welthungerhilfe von den sieben größten westlichen Wirtschaftsmächten jährlich zusätzlich mindestens 13 Milliarden Euro. „Der Bundesregierung muss es auf dem G7-Gipfel gelingen, ein sofortiges Rettungspaket für die Bekämpfung der Hungerkrise zu schnüren“, sagte der Generalsekretär der Hilfsorganisation, Mathias Mogge, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). Nur so könne der G7-Gipfel zu einem „Rettungsanker für Millionen Menschen werden, denen ansonsten der Hungertod in den kommenden Wochen und Monaten droht“.

Laut Mogge erreichen die Welthungerhilfe derzeit aus vielen Projektländern verzweifelte Hilferufe. „Die Preise für Grundnahrungsmittel sind um bis zu 40 Prozent gestiegen, und die Menschen haben keinerlei Ressourcen mehr“, sagte Mogge. Gleichzeitig sähe sich das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen gezwungen, überlebenswichtige Nahrungsmittelhilfen etwa im Südsudan zu reduzieren, weil schlichtweg Geld fehle. Dies sei ein fatales Signal und werde den Hunger weiter verschärfen.

Schon heute leiden nach UN-Angaben mehr als 800 Millionen Menschen unter chronischem Hunger. „Diese Zahl könnte infolge von Corona, Klimawandel, Krieg und Konflikten wieder die Milliardengrenze überschreiten“, warnte Mogge. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zeige, „wie Hunger gezielt als Waffe und Druckmittel eingesetzt“ werde: „Die Lage ist so dramatisch wie seit Jahrzehnten nicht mehr.“