Hilfsorganisationen: G7 müssen armen Ländern bei Klimakrise helfen

Hilfsorganisationen: G7 müssen armen Ländern bei Klimakrise helfen
Am Sonntag beginnt der Gipfel der G7-Staaten auf Schloss Elmau in Bayern. Die führenden Industriestaaten müssen ärmere Länder bei der Bewältigung der Klimakrise mehr unterstützen, fordern Menschenrechtler.

Berlin (epd). Menschenrechts- und Hilfsorganisationen haben die führenden Industriestaaten zu mehr Klimaschutz aufgerufen. Vor Beginn des G7-Treffens am Sonntag im oberbayerischen Schloss Elmau teilte Amnesty International am Freitag in Berlin mit, die reichen Industrieländer müssten ihrer Verantwortung als Hauptverursacher der Klimakrise stärker gerecht werden. Auch die Klima-Allianz Deutschland forderte mehr Unterstützung für ärmere Länder.

Amnesty erklärte, den besonders vom Klimawandel betroffenen Staaten müsse geholfen werden, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und sich an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen. Dafür müssten die G7-Staaten ihre Zusagen für Anpassungshilfen aufgestockt werden, erklärte Annelen Micus, Expertin für Klimakrise und Menschenrechte bei Amnesty. Die G7 sollten zudem die Treibhausgasemissionen weit vor 2050 auf null reduzieren sowie alle Subventionen fossiler Brennstoffe sofort beenden.

Die Geschäftsführende Vorständin der Klima-Allianz Deutschland, Christiane Averbeck, sagte, die Glaubwürdigkeit der G7-Staaten hänge davon ab, ob sei beim Klimaschutz „echte Fortschritte“ erzielten. Dazu gehöre, die globale Energiewende konsequent voranzutreiben. Der Klima-Allianz gehören nach eigenen Angaben mehr als 140 Organisationen an, unter anderem aus den Bereichen Umwelt, Kirche, Entwicklungspolitik und Kultur.

Der Ukraine-Krieg und seine Folgen stehen im Mittelpunkt des bevorstehenden Treffens der sieben wichtigsten demokratischen Industrienationen (G7). Auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kommen die Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Japans, Kanadas und der USA von Sonntag bis Dienstag auf Schloss Elmau in Oberbayern zusammen. Dabei wird unter anderem darüber beraten, wie die infolge des Krieges drohenden Hungerkatastrophen verhindert werden können.

Die Hilfsorganisation „Save the Children“ warnte vor Beginn des Gipfels vor der „größten globalen Hungerkatastrophe des 21. Jahrhunderts“. Millionen Familien könnten ihre Kinder kaum noch ernähren, sagte die Direktorin für humanitäre Hilfe, Gabriella Waaijman. „Wir fordern die G7 auf, die weltweite Mangelernährung ambitioniert und schnell zu bekämpfen.“