Bündnis: Nahrung darf kein Spekulationsobjekt sein

Bündnis: Nahrung darf kein Spekulationsobjekt sein

Köln, Berlin (epd). Ein Bündnis von entwicklungspolitischen, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen dringt darauf, Spekulationen mit Nahrungsmitteln zu beenden. Nötig sei ein konsequentes Umsteuern: Die Sicherung der Ernährung müsse wichtiger sein als ökonomische Interessen, erklärte die Organisation Fian am Donnerstag in Köln. Agrarrohstoffmärkte müssten überwacht und reguliert werden, mahnten die Organisationen mit Blick auf die Welternährungskonferenz am Freitag in Berlin.

Umwelt-, Entwicklungs- und Landwirtschaftsorganisationen wollen am Freitagnachmittag am Auswärtigen Amt für die Umsetzung der an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gerichteten Forderungen demonstrieren.

„Die Antworten zur Eindämmung von Freihandel und Importabhängigkeiten als einer der strukturellen Ursachen von Hunger sind seit Jahren unzureichend“, sagt Fiona Faye von Afrique-Europe-Interact. Agrarfinanzgeschäfte sollten in Krisenzeiten ausgesetzt und Handelslimits eingeführt werden, um negative Auswirkungen von Spekulation rasch entgegenwirken zu können.

Anne Jung von medico international forderte, die G7-Staaten müssten sich bei dem Gipfel in Berlin konstruktiv einbringen und ihre Eigeninteressen „zugunsten globaler Lösungen unterordnen.“ Politikempfehlungen des Welternährungsrates müssen effektiv umgesetzt werden, erklärte Paula Gioia von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.

Zu dem Bündnis gehören Afrique-Europe-Interact, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, ADRA, AGRAR Koordination, Fian, das Forum Umwelt und Entwicklung, Medico International, der Weltfriedensdienst und World Vision Deutschland.