Washington (epd). In einer Kirche im US-amerikanischen Vestavia Hills (Alabama) hat ein Täter am Donnerstag aus bisher unbekannten Beweggründen zwei Menschen erschossen. Der mutmaßliche Todesschütze sei am Tatort in der anglikanischen St. Stephen’s Episcopal-Kirche festgenommen worden, erklärte Polizeisprecher Shane Ware am Freitag. Es handle sich um einen 71-jährigen Weißen. Bei der Schießerei kamen den Angaben zufolge ein 84 Jahre alter Mann und eine 75-jährige Frau zu Tode. Eine weitere Frau sei verwundet worden.
Der Todesschütze habe beim Abendessen eine Handfeuerwaffe gezogen und in die Gruppe geschossen. Ein Teilnehmer habe den Mann vor dem Eintreffen der Polizei überwältigt. Polizeisprecher Wade sagte, der mutmaßliche Täter habe in der Vergangenheit gelegentlich Veranstaltungen in St. Stephen’s besucht. Er sei ein Einzeltäter.
Der leitende Bischof der Episkopalkirche, Michael Curry, betete für die Opfer inmitten der „Plage der Schusswaffengewalt“. St. Stephen’s Pfarrer John Burruss sprach auf Facebook. Er befinde sich mit Gemeindemitgliedern auf einer Pilgerreise in Griechenland und werde so schnell wie möglich zurückkehren. Er sei tief bewegt von den vielen Bekundungen der Liebe aus den ganzen USA.
Zahlreiche Politiker drückten ihr Mitgefühl aus. Sie bete für die Opfer und die Kirchengemeinde, sagte Alabamas republikanische Gouverneurin Kay Ivey. Sie sei froh über die Festnahme des Täters. Der US-Kongress berät gegenwärtig über schärfere Schusswaffengesetze. Im Mai wurden in einer Grundschule in Uvalde (Texas) 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen und in einem Einkaufsladen in Buffalo (New York) zehn Menschen.
Vestavia Hills, eine überwiegend weiße und wohlhabende Stadt, hat etwa 40.000 Einwohner. Ein Ortsbewohner sagte im Fernsehsender WVTM, das Wohnviertel um die Kirche sei eine friedliche Gegend.
