Aktionsbündnis: Engagement gegen rechts in Brandenburg weiter wichtig

Aktionsbündnis: Engagement gegen rechts in Brandenburg weiter wichtig
16.06.2022
epd
epd-Gespräch: Yvonne Jennerjahn

Potsdam (epd). Das brandenburgische Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit sieht sich 25 Jahre nach seiner Gründung mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Dazu zählten unter anderem das Aufkommen von Verschwörungserzählungen und Fake-News, sagte Geschäftsführerin Frauke Büttner dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Potsdam. Auch die „Bedrohung und Verächtlichmachung demokratischer Akteure durch die verschiedenen Spektren und Grauzonen der extremen Rechten“ zeigten, dass die Bedeutung des Engagements des Aktionsbündnisses „nach wie vor sehr hoch“ sei.

Das Bündnis wurde 1997 nach einer Welle rechtsextremer Gewalttaten gegründet. Am Freitag wird in Potsdam das 25-jährige Bestehen gefeiert. Seit seiner Gründung habe es das Aktionsbündnis geschafft, „große Teile der Zivilgesellschaft in Brandenburg landesweit gegen Rechtsextremismus und Rassismus zu vernetzen“, sagte Büttner: „Initiativen und Engagierte aus dem ganzen Land können sich im Bündnis über ihre Erfahrungen und Aktivitäten austauschen und gemeinsam Vorhaben auf die Beine stellen.“

In den vergangenen 25 Jahren sei es dem Aktionsbündnis gelungen, „Öffentlichkeit, Politik, Verwaltung, Polizei und Justiz gegenüber der Gefahr des Rechtsextremismus zu sensibilisieren und die Notwendigkeit zivilgesellschaftlichen Engagements deutlich zu machen“, sagte Büttner. Brandenburg sei damit gut aufgestellt für die Auseinandersetzung mit antidemokratischen Angriffen.

Das Bündnis habe in der zurückliegenden Zeit auch immer wieder „auf blinde Stellen in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus aufmerksam gemacht“, sagte Büttner. Dazu gehörten auch die Verstrickungen des NSU in die neonazistischen Netzwerke in Brandenburg.

„Das Aktionsbündnis Brandenburg ist heute im Bundesland das wichtigste Forum der Zivilgesellschaft zu Rechtsextremismus und Rassismus und ein bekannter und anerkannter Akteur im Themenfeld“, sagte Büttner: „Es steht sichtbar und öffentlich dafür ein, dass wir in unserem entschlossenen und demokratischen Engagement für ein offenes Brandenburg für alle nicht nachlassen.“