"Ärzte ohne Grenzen" nimmt rund 210 Millionen Euro Spenden ein

"Ärzte ohne Grenzen" nimmt rund 210 Millionen Euro Spenden ein

Berlin (epd). Die deutsche Sektion von „Ärzte ohne Grenzen“ hat im vergangenen Jahr 216 Millionen Euro eingenommen. Mit 210 Millionen Euro stamme der überwiegende Teil aus privaten Spenden und Zuwendungen, teilte die Hilfsorganisation am Mittwoch in Berlin mit. Im Vorjahr 2020 seien 216,6 Millionen Euro gespendet worden, so viel wie nie zuvor. Laut Jahresbericht 2021 lagen die Ausgaben im vergangenen Jahr bei 232,5 Millionen Euro.

„Die Covid-19-Pandemie und die ungerechte Verteilung von Impfstoffen und Medikamenten zählten auch 2021 weiterhin zu den wichtigsten Themen“, sagte die Präsidentin von „Ärzte ohne Grenzen“ Deutschland, Amy Neumann-Volmer. Anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichts beklagte sie eine ungerechte Verteilung von Corona-Impfstoffen: „Die Pandemie wird erst vorbei sein, wenn alle Menschen weltweit einen wirksamen Schutz gegen Covid-19 erhalten haben.“

Zudem berichtete die Organisation über grassierende Mangelernährung im Osten Afrikas. In Somalia und Somaliland herrsche eine der schlimmsten Dürreperioden seit Jahrzehnten. In der Hoffnung auf Nahrungsmittel seien Hunderttausende in die Städte gezogen, hieß es. Dadurch entstehe ein Teufelskreis, der vielen Menschen die Lebensgrundlage entziehe.

Auch in der Ukraine ist die Nothilfeorganisation seit Beginn des Krieges nach eigenen Angaben verstärkt im Einsatz. Unter anderem würden dort Menschen in mobilen Kliniken in und um Charkiw versorgt. Außerdem seien Züge für medizinische Zwecke umgebaut, worden, um Patienten zu evakuieren. Eine wachsende Aufgabe sei die psychologische Betreuung traumatisierter Menschen.