Kita-Umfrage des Paritätischen: Qualitätsmängel bei Kinderbetreuung

Kita-Umfrage des Paritätischen: Qualitätsmängel bei Kinderbetreuung

Berlin (epd). Fachkräfte in Kindertagesstätten sind überwiegend unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen und sehen Defizite bei der Betreuung der Kinder. Das geht aus einer Umfrage des Paritätischen Gesamtverbandes hervor, die am Montag in Berlin veröffentlicht wurde. Durch die Pandemie ist die Arbeitsbelastung von drei Vierteln der Befragten zusätzlich gestiegen. Besonders schwierig sei die Situation für Kinder, Eltern und Personal in armen Stadtteilen oder benachteiligten Regionen, heißt es in der Studie.

Knapp zwei Drittel der Befragten halten die Personalschlüssel für unzureichend, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Jede zweite Kindertagesstätte kann ihre Kapazitäten wegen des anhaltenden Fachkräftemangels nicht vollständig auslasten. Ein Drittel der Pädagoginnen und Pädagogen erklärten, die Finanzmittel reichten für eine ausgewogene Ernährung der Kinder nicht aus. In Einrichtungen, die viele sozial benachteiligte Kinder betreuen, bewerten die Fachkräfte ihre Möglichkeiten und Mittel durchweg schlechter als in wohlhabenden Gegenden. Das betrifft der Studie zufolge auch die Sprachförderung.

An der Kita-Umfrage zur Qualität der Betreuung nahmen nach Angaben des Paritätischen 1.171 Fach- und Leitungskräfte aus Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet teil. Ausgewertet wurden die Antworten in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Osnabrück. Der Verband will mit der Studie dazu beitragen, dass die Mittel aus dem sogenannten Gute-Kita-Gesetz da investiert werden, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider nannte es „erschütternd“, dass es nicht gelinge, jedem Kind eine gesunde Mahlzeit und die bestmögliche Förderung zukommen zu lassen.