Stiftung ruft Frauen zu "ungehaltenen" Reden auf

Stiftung ruft Frauen zu "ungehaltenen" Reden auf

Kassel (epd). Die Stiftung Brückner-Kühner ruft zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember Frauen aus allen Bereichen der Gesellschaft auf, eine „ungehaltene“ Rede über ein frei gewähltes Thema zu halten. Beiträge könnten bis zum 31. Juli auf der Projektplattform „www.ungehalten.net“ als Video eingereicht werden, teilte die Stiftung am Dienstag in Kassel mit.

Die Reden sollten deutschsprachig, nicht länger als zehn Minuten und die Inhalte von gesellschaftlicher und persönlicher Bedeutung sein, so die Stiftung. Eine Jury werde die sechs besten Beiträge für den 10. Dezember auswählen. Die Reden würden im Kasseler Rathaus vor Publikum gehalten und vom Hessischen Rundfunk aufgezeichnet und gesendet.

Wie die Stiftung mitteilte, waren der ersten Ausschreibung im vergangenen Jahr 119 Frauen gefolgt, von denen sechs ins Kasseler Rathaus eingeladen wurden. Der S. Fischer-Verlag habe 19 Reden in seiner Zeitschrift „Neue Rundschau“ publiziert. Auch in diesem Jahr solle dort eine Auswahl erscheinen und auf der Projektplattform veröffentlicht werden.

Die Stiftung wurde 1984 von dem Schriftstellerehepaar Christine Brückner (1921-1996) und Otto Heinrich Kühner (1921-1996) gegründet. Seit 1985 vergibt die Stiftung den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Christine Brückner schrieb mit ihren Frauen-Monologen „Wenn Du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ Literaturgeschichte.