Rückkehr des alten Präsidenten in Somalia

Rückkehr des alten Präsidenten in Somalia

Frankfurt a.M., Mogadischu (epd). Nach seiner Wahl zum neuen Präsidenten Somalias steht Hassan Sheikh Mohamud vor großen Herausforderungen angesichts der unstabilen Sicherheitslage und einer drohenden Hungersnot. Mohamud erhielt nach Berichten des somalischen Nachrichtenportals Garowe bei der Wahl vom Sonntag 214 Stimmen der insgesamt 328 zur Abstimmung berechtigten Abgeordneten.

Der bisherige Präsident Mohamed Abudallahi Mohamed, genannt Farmajo, kam demnach auf 110 Stimmen. Er gratulierte Mohamud noch in der Nacht zum Montag zum Sieg und rief die Somalier auf, den neuen Präsidenten zu unterstützen. Außerdem dankte er auf Twitter für eine weitgehend friedliche Abstimmung. Farmajo, der seit 2017 an der Macht war, hatte die Hoffnungen der Menschen enttäuscht, die Sicherheits- und Wirtschaftslage zu verbessern. Das Krisenland am Horn von Afrika wird anhaltend vom Terror der Al-Shabaab-Miliz bedroht und die Ernährungssituation ist für viele katastrophal.

Mohamud war bereits vor Farmajo von 2010 bis 2017 Präsident. Die Wahl fand unter strengen Sicherheitsmaßnahmen in einem Hangar im Flughafen von Mogadischu statt. Wegen Uneinigkeit über das Wahlverfahren und Streits innerhalb der Regierung war die Abstimmung immer wieder verschoben worden. Die Amtszeit Farmajos war bereits im Februar 2021 abgelaufen.

Der Präsident wird in Somalia von den Abgeordneten des Parlaments gewählt, die in den vergangenen Monaten bereits in einem mehrstufigen Verfahren von verschiedenen staatlichen und traditionellen Institutionen bestimmt wurden. Somalia, das jahrzehntelang diktatorisch regiert wurde, besitzt seit dem Sturz des damaligen Präsidenten Siad Barre 1991 kaum noch staatliche Strukturen.