Spannung vor Präsidentenwahl in Somalia

Spannung vor Präsidentenwahl in Somalia

Frankfurt a.M., Mogadischu (epd). Mit Spannung erwartete Somalia am Sonntag eine mehrfach verschobene Wahl des Präsidenten. Kurz vor dem Beginn der Abstimmung zogen sich drei der insgesamt 39 Anwärter zurück, um andere Kandidaten zu unterstützen, wie das somalische Nachrichtenportal Garowe am Sonntag berichtete. In Somalia wird der Präsident für eine Amtszeit von fünf Jahren von den Abgeordneten der beiden Parlamentskammern gewählt.

Aus Angst vor Anschlägen wurde in Mogadischu zwischen Samstagabend und Montagmorgen eine 33-stündige Ausgangssperre verhängt. Nur die Abgeordneten, die Präsidentschaftskandidaten, Sicherheitskräfte und Wahlmitarbeiter dürften sich während dieser Zeit in der Stadt bewegen, berichtete die ostafrikanische Wochenzeitung „The East African“ am Samstag. Die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab verübt immer wieder Anschläge auf Einrichtungen und Vertreter des Staats.

Wegen Uneinigkeit über das Wahlverfahren und Streits innerhalb der Regierung war die Wahl immer wieder verschoben worden. Die Amtszeit von Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed „Farmajo“ war bereits im Februar 2021 abgelaufen. Überschattet wird die Präsidentenwahl von der Bedrohung durch Al-Shabaab und einer drohenden Hungersnot. Präsident „Farmajo“, der seit 2017 an der Macht ist, hat Hoffnungen enttäuscht, die Sicherheitslage und die wirtschaftliche Lage zu verbessern.