New York, Genf (epd). Die Chefin der Frauenorganisation UN Woman, Sima Bahous, hat sich tief besorgt über den Zwang zur Gesichtsverhüllung in Afghanistan geäußert. Auch die Beschränkung der Bewegungsfreiheit für Frauen durch die herrschenden radikalislamischen Taliban sei nicht hinnehmbar, erklärte Bahous am Montag in New York.
Die Entrechtung der Frauen schade allen Mitgliedern der Gesellschaft. Frauen dürfen demnach ihre Häuser nur noch für notwendige Erledigungen verlassen. Bei Verstößen gegen die Direktiven müssten männliche Angehörige mit Strafen rechnen.
Damit verschärften die Taliban die Diskriminierung der Mädchen und Frauen, nachdem sie schon die Arbeitsmöglichkeiten und die Bildung für die weibliche Bevölkerung erheblich eingeschränkt hätten. Berichten zufolge dürfen Frauen auch keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen.
Die Taliban verkündeten die Direktiven laut Medien am Samstag. Die Fundamentalisten hatten 2021 die Macht in Afghanistan wieder an sich gerissen, die systematische Diskriminierung der Frauen und Mädchen gehört zu ihren Grundsätzen. Ihre Regierung wird von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt. Die UN versorgen dennoch die bitterarme Bevölkerung mit Lebensmitteln und anderen humanitären Gütern.