IG BAU dringt auf Steuersenkung für sozialen Wohnungsbau

IG BAU dringt auf Steuersenkung für sozialen Wohnungsbau

Essen, Frankfurt (epd). Um den Wohnungsbau anzukurbeln, fordert die Gewerkschaft IG BAU eine deutliche Steuersenkung auf die Baukosten von Sozialwohnungen. „Der Mehrwertsteuersatz für den Bau von Sozialwohnungen sollte schnellstmöglich auf sieben Prozent gesenkt und in einem zweiten Schritt komplett auf null Prozent reduziert werden, sobald dies EU-weit möglich ist“, sagte der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Robert Feiger, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).

„Der soziale Wohnungsbau braucht dringend einen kräftigen Schub“, mahnte der Gewerkschafter. Andernfalls drohe das Ziel der Bundesregierung zu scheitern, jährlich neue 100.000 Sozialwohnungen zu bauen. Die Ampel-Koalition plant, dass jährlich 400.000 Wohnungen gebaut werden, ein Viertel davon Sozialwohnungen. Nach Angaben von Matthias Günther, Leiter des Pestel Instituts, haben rund elf Millionen Menschen eine Berechtigung für eine Sozialwohnung. Derweil gebe es in Deutschland nur noch 1,1 Millionen Sozialwohnungen.

Für eine durchschnittliche Sozialwohnung mit 60 Quadratmetern Wohnfläche würde die Mehrwertsteuerbefreiung bei den reinen Baukosten eine Reduzierung um 33.000 Euro bedeuten, wie das Pestel Institut den Angaben zufolge für die Gewerkschaft errechnet hat. Bei einem ermäßigten Umsatzsteuersatz von sieben Prozent betrage die Ersparnis rund 20.000 Euro. Feiger forderte, um Missbrauch vorzubeugen, müssten die Steuervergünstigungen daran gekoppelt werden, dass die geförderten Sozialwohnungen auch auf Dauer diesen Status behalten.

Auf EU-Ebene ist derzeit eine Null-Prozent-Steuer für den Wohnungsbau nicht erlaubt. Nach Ansicht der IG BAU sollte sich Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) gezielt dafür einsetzen.