Berlin (epd). Der Umweltverband WWF hat Unternehmen einen unzureichenden Schutz vor der weltweiten Zerstörung von Wäldern durch eigene Produkte vorgeworfen. „Ob Margarine, Schokolade, Steak, Brot, Creme oder Waschmittel - diese Alltagsprodukte tragen zur massiven Zerstörung von Wäldern und anderen Ökosystemen bei“, erklärte der WWF Deutschland am Samstag in Berlin. Hintergrund sei, dass sie aus Agrarrohstoffen hergestellt würden, die die EU und Deutschland importierten und für die in anderen Erdteilen intakte Natur in Acker- und Weideflächen umgewandelt werde.
Um gegenzusteuern, seien gesetzliche Regelungen für mehr Transparenz in den Lieferketten nötig, betonte der Umweltverband: „Freiwillige Selbstverpflichtungen stoppen die Kettensägen nicht.“ Ein EU-Gesetz zum Stopp der globalen Entwaldung müsse daher sicherstellen, dass Rohstoffe und Produkte mit Naturzerstörungspotential von allen Marktteilnehmern bis zum Feld zurückverfolgt werden können. Andernfalls werde intakte Natur in Südamerika, Asien und Afrika weiterhin für den hiesigen Konsum zerstört.
Der WWF habe erstmals parallel und anhand der Risikostoffe Palmöl, Soja, Kakao und Rind-Erzeugnisse untersucht, ob deutsche Unternehmen den Schutz vor Waldzerstörung in ihre Lieferketten integriert haben, hieß es weiter. 15 der 27 angefragten Unternehmen hätten sich zurückgemeldet. Eine umfassende Selbstverpflichtung zu entwaldungsfreien Lieferketten, die auch andere wichtige Ökosysteme vor Umwandlung schütze und alle Rohstoffe und Lieferketten betreffe, habe lediglich ein Unternehmen vorlegen können.